Behandlung von Gehölzen auf der Baustelle

Damit sie noch lange schön bleiben!


Wir wünschen uns, dass sich unsere Gehölze auch an ihrem neuen und hoffentlich endgültigen Standort zu ihrer vollen Pracht entfalten können.
Doch dazu gehört nicht nur eine gute Gehölzqualität, sondern auch die korrekte Pflanzung und Pflege auf der Baustelle. Was es unserer Meinung nach zu beachten gilt, das lesen Sie in diesem Newsletter oder ausführlich in unserem Flyer Baumpflege/-behandlung von Gehölzen

"Bitte denken Sie daran, den Baum in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung regelmäßig ausreichend zu wässern - und bitte rund ums Jahr."

Kay Hackmack, Betriebsleiter, Baumschule Lorenz von Ehren

Was tun auf der Baustelle?

Es beginnt mit der Pflanzgrube!
Wir wollen ja nicht mit erhobenem Zeigefinger … Und doch ein dringender Appell von uns: Je größer die Pflanzgrube, desto besser! Auf jeden Fall jedoch mindestens das 1,5 fache des Ballendurchmessers oder Containers. Um die genauen Maße zu finden, fragen Sie uns im Vorfeld nach der Ballengröße, wir helfen gern!
Und die Tiefe? Niemals zu tief, was bedeutet, dass der Ballen nach der Pflanzung ungefähr fünf Zentimeter aus dem Pflanzloch herausragen sollte.
Um das zu gewährleisten, berücksichtigen Sie die Absackung des Substrates oder der Bodenschichten, die wieder in der gleichen Reihenfolge eingefüllt werden, wie sie entnommen wurden.
Doch nicht nur die Größe ist entscheidend, sondern auch die Qualität des Substrats. Lockern Sie Sohle und Wände der Grube und vermeiden Sie Staunässe.
Die FFL bietet für Pflanzungen im öffentlichen Raum Broschüren an: Empfehlungen für Pflanzungen Teil 1+2

Das Abladen
Bevor Sie die Pflanzen abladen, prüfen Sie sie auf mögliche Transportschäden und dokumentieren Sie diese mit Fotos. Der Gefahrenübergang entsteht beim Entladen!
Sind die Bäume erst einmal abgeladen, übernehmen wir keine Verantwortung  für möglichen Schäden, die eventuell bereits beim Aufladen erntstanden sind.
Dann geht es los und beachten Sie, dass Bäume mit Drahtballen nur mit einem Ballengurt oder einer Spießspinne am Ballen angehoben werden dürfen. Am Stamm könnte ein Anheben zu schweren Verletzungen führen. Somit wird der Baum am Stamm nur mit einem Konterstrupp gesichert. 
Kleinere Gehölze können auch mit dem Radlader seitlich aus dem LKW geladen werden.
Tipp: Erfragen Sie im Vorfeld das Ballengewicht!  

Der Pflanzschnitt
Noch immer darf der Baum nicht in die Pflanzgrube! Zunächst muss ein Pflanzschnitt durchgeführt werden, denn so wird die Verdunstung des Baumes reduziert und damit der Wasserverlust. Insgesamt sprechen wir von einer Reduktion des Kronenvolumens um ca. 20 Prozent.

Nur bei den Gattungen Crataegus, Malus, Pyrus und Robinia wird stärker zurückgeschnitten.
So gelingt der richtige Schnitt:

  • der Leittrieb wird bei Bedarf gekürzt
  • Zwiesel sind zu entfernen
  • obere Leitäste stärker zurückschneiden als untere
  • nicht ins zwei- oder dreijährige Holz schneiden
  • Schnittstellen immer so sauber wie möglich halten
  • das Werkzeug muss sich in ordnungsgemäßem Zustand befinden

Ab ins Pflanzloch!
Wir ballieren die Ballen unserer Bäume mit Jute und unverzinktem Draht, um den Ballen zu stabilisieren und die Wurzeln zu schützen. Beide Materialien verrotten im Boden, weshalb sie auch den Drahtkorb nicht abnehmen müssen. Doch öffnen Sie den Draht am Wurzelhals mit einer Zange. Auf diese Weise wächst der Stamm nicht in den Draht ein.

Geben Sie dem Baum Halt und Unterstützung!
Um die Standfestigkeit des Baumes zu sichern, braucht er Halt. Diesengewährleisten Pfähle, Doppelpfähle, Baumgerüste (Bockgerüste) oder eine Abspannung mit Seilen. Auch eine Unterflurverankerung können wir empfehlen.

Bäume haben Durst!
Wir empfehlen das Anlegen einen Gießrandes rund um den Stamm, dessen Durchmesser etwas kleiner als der des Ballens ist. So erreicht das Wasser auch wirklich die Wurzeln und läuft nicht an ihnen vorbei.
Alternativ können Sie auch mit Wassersäcken wässern oder Gießränder aus Kunststoff verwenden.

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