
Grüner Bunker St. Pauli: Begrünung von Hamburgs höchstem Stadtgarten fertig
4.700 Pflanzen machen den Bunker St. Pauli zu einer spektakulären Naturoase, 4700 Gehölze die wir lieferten - Laubbäume und Nadelbäume: Über den Dächern der Hansestadt entstanden mehr als 7.600 Quadratmeter öffentliche Grün- und Gemeinschaftsflächen, zusätzlich wurden 1.700 Quadratmeter Fassadenfläche sowie ein rund 300 Meter langer „Bergpfad“ begrünt.
Die fünf neuen Etagen wurden Schritt für Schritt begrünt. Alle beteiligten Gewerke arbeiteten mit Hochdruck an der Fertigstellung im Sommer 2024.
Begonnen im Frühjahr 2022 wurden auf die vorgesehenen Bunker-Flächen in mehr als 50 Meter Höhe Substrat geblasen, Gehölze gesetzt und ca. 20.000 Stauden gepflanzt. Insgesamt wurden etwa 2.000 Kubikmeter der nährstoffreichen und eigens für den grünen Bunker angefertigten Spezial-Mischung benötigt.
Das landschaftsarchitektonische Pionierprojekt sorgt auch international für Aufsehen als künftiges Vorzeigeprojekt für die Klimaanpassung von Millionenmetropolen.
Der frühere Flakbunker, mit einer Grundfläche von 75 x 75 Meter einer der größten Hochbunker in Deutschland, wurde um fünf pyramidenartige Geschosse auf 58 Meter nach oben erweitert. Seit Baustart Mitte 2019 arbeiteten etwa 180 Menschen und 25 Gewerke an der Umsetzung. Neben einer Halle für Sport- und Kulturveranstaltungen erhielt der Bunker zum ersten Mal einen Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges. Zudem entstanden Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungen, Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler sowie ein Hotel.
Spektakuläres Highlight ist jedoch der frei zugängliche Dachgarten. In Zeiten des Klimawandels besitzt die Bepflanzung des Bunker St. Pauli eine Vorbildfunktion für Projekte ähnlicher Art auf der ganzen Welt. Denn Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Luftverschmutzung betreffen besonders auch die internationalen Metropolen.
Das Interesse an praktischen Erfahrungen ist immens. Um die Effekte einer Begrünung wissenschaftlich zu belegen, sind im gesamten Bunker Sensoren installiert, die fünf Jahre lang Daten wie Verdunstungskälte und Wärmedämmung erfassen. Klimaexperten der TU Berlin werten die Daten aus, um exakt die klimatischen Effekte auf das Gebäude und das Mikroklima im Stadtviertel zu erfassen und künftigen internationalen Vorhaben zur Verfügung zu stellen.
Die vom Bauherrn Matzen Immobilien KG privat finanzierten Kosten des zukunftsweisenden Pionierprojekts betragen etwa 60 Millionen Euro. Auch die weiteren Kosten für die intensive landschaftsgärtnerische Pflege des öffentlichen Stadtgartens nach Fertigstellung übernimmt der Bauherr.
An der Umsetzung waren eine Vielzahl weiterer Hamburger Unternehmen mit einbezogen, für die der Bunker St. Pauli in der eigenen Heimatstadt Herzenssache ist. Dazu zählen u.a. das Landschaftsarchitekturbüro L+, die traditionsreiche Baumschule Lorenz von Ehren, der Landschaftsgärtner Hildebrandt, der Hotelbetreiber RIMC und viele weitere norddeutsche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Nicht zu vergessen der Hallenbetreiber Wolf von Waldenfels, Macher des renommierten und mehrfach für sein Programm ausgezeichneten Szene-Clubs „Uebel & Gefährlich“.

„Ein tolles Projekt! Der Standort ist voller Symbolik, zudem ist er ungewöhnlich hoch für einen Dachgarten und vorausschauend ein neuer Weg in der Stadtplanung. Wir freuen uns, die Entwicklung dieses Projektes, auch über die Pflanzung hinaus, zu begleiten.“
Unter anderem werden folgende Gehölze gepflanzt
- Acer campestre (Feld-Ahorn)
- Apfel ‘Weißer Winterglockenapfel‘
- Pinus sylvestris ‘Watereri‘ (Strauch –Waldkiefer)
- Acer neglectum ‘Annae‘ (Zoeschener Ahorn)
- Apfel ‘Finkenwerder Herbstprinz‘
- Viburnum 'Pragense (Prager Schneeball)
- Prunus lusitanica 'Angustifolia (Portugiesische Lorbeer-Kirsche)
Hinzu kommen diverse Sträucher, Kletterpflanzen, Hecken und überhängende Gehölze. Insgesamt ungefähr 4.700 Pflanzen.